Ecuador

Mein weltwärts-Freiwilligendienst in Quito

Transport

Um hier in Quito von A nach B zu kommen, nutze ich ganz verschiedene Fortbewegungsmittel. Hier mal ein kleiner Einblick in die Vielfalt und den Alltag dieser.

Busse:

Mit eines meiner meistgenutzten Fortbewegungsmittel ist der Bus. Dies liegt schlicht weg daran, dass ich diese nutze, um zu meiner Arbeit zu kommen und wieder zurück. Wenn man auf Google Maps nach Wegbeschreibungen mit dem Bus sucht, werden einem dort sehr oft Nummer angezeigt. Diese sucht man an den Bussen leider vergeblich, was die Situation manchmal oft erschwert. Es gibt verschieden Bustypen, die zu einer Gesellschaft gehören, welche immer oben dran steht. Dann gibt es im Fenster immer noch Schilder, die einem die grobe Richtung angeben. Gerade zu Beginn, wo ich mich in der Stadt noch nicht so richtig auskannte, war dies oft schwierig. Jedoch gilt immer: den Busfahrer fragen, ob der Bus auch dorthin fährt, wo man hin möchte, wenn man die Route noch nicht kennt.

Zudem gibt es verschiedene Bustypen. Es gibt diese, die auf den ganz normalen Straßen fahren. So einen nehme ich zu meiner Arbeit. Es gibt jedoch auch Modelle („Ecovia“), die auf den ganz großen Straßen fahren, welche dann sogar eine eigen Busspur haben. Diese haben dann ganz feste Haltestellen, über die man mithilfe eines Podestes in den Bus steigen kann. Auch die Modelle, die am normalen Straßenverkehr teilnehmen, haben Bushaltestellen. Wenn man an einer dieser Haltestellen steht unde in den Bus einsteigen möchte, muss man dem Busfahrer ein Handzeichen geben, damit dieser weiß, dass man einsteigen möchte. Ansonsten fährt der Bus vorbei. Dieses Handzeichen gilt jedoch auch für die gesamte Strecke. Also auch wenn man nicht an einer Haltestelle steht, aber trotzdem mitfahren möchte, kann man einfach seine Hand raushalten und der Bus hält an. Um auszusteigen, gibt es an den Türen Klingeln, die man betätigen kann, damit der Bus anhält und man aussteigen kann. Jedoch ist sowohl beim Einsteigen als auch beim Aussteigen Schnelligkeit gefragt, denn je nach Busfahrer hat man kaum das zweite Bein drin fährt der Bus auch schon wieder los und man springt quasi aus dem noch halb fahrenden Bus aus der Tür. Die Kosten für eine Fahrt mit einem solchen Bus beträgt $0,35. Egal wie weit man fährt. Bezahlt wird immer vorne beim Einsteigen. Meist bei einem weiteren Mitarbeiter. Sollte es mal gerade keinen geben, macht der Busfahrer das zwischen dem Schalten.

Und sonst so: Eigentlich läuft fast immer in jedem Bus das Radio mit sehr viel Reggeatonmusik. Den Sender wählt immer der Fahrer, sodass man quasi immer einen Einblick in den Musikgeschmack seines Busfahrers erhaschen darf. Außerdem vergeht fast keine Fahrt, in der nicht irgendjemand etwas im Bus verkauft. Von Kugelschreibern über Süßigkeiten, Empanadas, Putzmitteln und Pflegeprodukte wie eine Creme aus Cannabis, deren Funktion im Bus bei voller Fahrt vorgemacht wird, ist echt alles dabei. Auch steigen viele Leute in den Bus und erzählen von ihren Problemen, die sich oft auf kranke Familienmitglieder beziehen und sammeln dann Geld. Ebenso wissen es die Ecuadorianerinnen sich im Bus, der sich im vollen Berufsverkehr (das ist wirklich enorm hier) befindet, zu schminken. Ganz egal wie sehr es ruckelt. Ein Highlight ist es für mich immer, wenn Leute mit ihren tragbaren Lautsprechern und Instrumenten in den Bus einsteigen. Von Rap über Pop und typisch ecuadorianischer Musik ist auch hier wieder von allem etwas dabei. Performt werden dann meist so 2-3 Stücke.

Metro:

Seit ein paar Monaten gibt es in Quito eine ganz neue Metro. Sie verfügt über eine Linie, die die Stadt in 34 Minuten vom südlichen Busbahnhof bis ins nördliche Zentrum durchkreuzt. Grund dafür, dass die Metro eher südlich gelegen ist, ist das im Süden sehr viel mehr Menschen wohnen als im Norden. Gekauft wird das Ticket für $0,45 an einem Schalter. Mit dem ausgedruckten Ticket kann man dann zur Schranke gehen und dort den QR-Code scannen um zu den Gleisen zu kommen. Auch kann man auf die Quito-Karte Guthaben laden und diese ganz einfach vor die Schranke laden. So spart man sich das Anstellen an den Ticketschaltern, was sehr praktisch sein kann, denn je nachdem zu welcher Uhrzeit man kommt, muss man außen an der Metro anstehen, um überhaupt zu den Ticketschaltern gelassen zu werden, da die Schlagen sonst zu lang werden würden. An den Gleisen angekommen kommt dann ca. alle 5 Minuten eine Metro.

Uber:

Neben Taxis sind auch Uber hier sehr weit verbreitet. Auch wenn das Unternahmen in Ecuador eigentlich als illegal gilt, da es keine Steuern zahlt, empfehlen und Nutzen auch sehr viele Einheimische diese Infrastruktur. Da es gerade wenn es draußen dunkel ist (was ja hier schon gegen 18 Uhr der Fall ist) zu gefährlich ist, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, gehört auch das Uber fahren oft zu meinem Alltag. Mithilfe einer App kann man ein Uber rufen und schon beim Buchen wird einem der Fahrpreis für sein gewünschtes Ziel genannt. Sehr auffällig sind dabei die schwankenden Preise zu unterschiedlichen Tageszeiten aber auch das Wetter hat einen extrem großen Einfluss auf die Preispolitik. Sobald es anfängt zu regnen, schnellen die Preise in die Höhe – denn klar, dann will jeder ein Uber bestellen. Ist die Fahrt gebucht, werden einem dann über die App Informationen zu seinem Fahrer sowie dem Auto mitgeteilt und man kann auf der Karte mitverfolgen, wo sich sein Uber gerade befindet und wie lange es noch dauert, bis dieser am Abholort eintrifft. Oft sind die Uberfahrten günstiger als die klassischen Taxis und man hat den Vorteil, dass man den Preis schon im Vorhinein kennt.

Motorrad:

Im Straßenverkehr sieht man natürlich auch sehr viele Motorräder und Mofa, welche es oft leichter haben, da sie sich zwischen den Autos durchschlängeln können und somit sehr viel schneller von A nach B kommen können. Oft sitzen auf den Motorräder nicht nur eine oder zwei Personen, sondern es können auch schonmal 3-4 werden. Oft dann kleinere Kinder, die zwischen zwei Erwachsenen sitzen. Einen Helm tragen dabei die wenigsten.

Hier mal vorbildlich mit Helm

Schulbusse:

Ganz typisch sind hier gelbe Schulbusse. Die allermeisten Schüler und auch ein Großteil der Lehrer werden mit diesen mal größeren und mal kleineren Bussen morgens von zu Hause abgeholt und auch nach der Schule wieder dort abgesetzt. Auch ein Großteil der Schüler an meiner Schule kommen morgens mit diesen Bussen an und werden nachmittags wieder abgeholt. Dabei gibt es immer feste Gruppen, die mit dem gleichen Fahrer fahren. Auch bei Ausflügen während der Unterrichtszeit stehen der Schule diese Busse mit den Fahrern zur Verfügung, weshalb ich auch bei einem solchen schonmal mit einem gelben Schulbus fahren durfte.

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1 Kommentar

  1. Evelin November 12, 2024

    Liebe Marlene, wieder mal sehr interessant ,deine Bilder und Beiträge. So können wir ein wenig von deiner Realität miterleben. Alles Gute und liebe Grüße Omi und Opi

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